Verein

Der Verein Unter Wasser fliegen e. V. arbeitet seit seiner Gründung 1989 (Vereinsgründung 1994) auf transnationalem Niveau. Im Mittelpunkt der Arbeit steht der kulturelle und kulturpädagogische Austausch in den Bereichen darstel­lende und bildende Kunst, Musik und Literatur. Unter Wasser fliegen schafft sowohl als konzipierende und durchführende als auch als teilnehmende Organisation neben einer übergreifenden, kulturellen Be­ziehung Möglichkeiten und Räume für Künstler/innen, sich zu begegnen, sich auf theoretischer wie praktischer Ebene auszutauschen und ihre professionelle Arbeit zu reflektieren. Arbeitstreffen zwischen europäischen und außereuropäischen Ländern zu verschiedenen Themenstellungen gehören genauso zu unseren Arbeitsschwerpunkten wie eine fortlaufende Akademie mit Gastspielen, Konzerten, Workshop- und Weiterbildungsangeboten. In diesem Rahmen kommen auch diverse Eigenproduktionen zur Auffüh­rung. Inzwischen hat der Verein ein breites Netzwerk sowohl auf lokaler als auch auf transnationaler Ebene aufgebaut, sodass einzelne Projekte immer auch auf Basis von Kooperationen mit anderen Ein­richtungen und unter Einbeziehung von professionellen Künstlern und Künstlerinnen aus anderen Län­dern umgesetzt werden.

Seit 1997 arbeiten wir verstärkt in Arbeitsfeldern sozialer und kultureller Ausgrenzung: mit PsychiatrieErfahrenen, mit Menschen im Justizvollzug und mit gefährdeten Jugendlichen sowie mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationsgeschichte, in den letzten Jahren zunehmend auch mit Fluchthintergrund. Innerhalb dieser Projekte nahm die Theaterarbeit im Gefängnis, seit 2001 verstärkt auch im Präventionsbereich, d.h. mit gefährdeten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sowie in den letzten Jahren die Arbeit mit minderjährigen und jungen Geflüchteten eine besondere Stellung ein. In diesem Zusammenhang haben wir an mehreren transnationalen EU-Austauschprojekten teilgenommen.

Kunst und kulturelle Bildung in der Gemeinwesenarbeit, in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf, in Schulen und soziokulturellen Einrichtungen sind ein weiterer Fokus in unserer Arbeit, in die wir auch geopolitische und ökologische Themen mit einbeziehen. Die Zielgruppen unserer Arbeit sind breit gefächert. Wir arbeiten ebenso in Kinder- und Ju­gendeinrichtungen wie in Schulen aller Schulstufen, in verschiedenen Bereichen der Erwach­senenbildung und mit Senioren (auch in generationsübergreifenden Projekten).

Unser Anliegen ist es über Methoden künstlerisch-kreativer Arbeit besonders sozial ausgegrenzte Gruppen anzusprechen und ihnen über Medien der Darstellenden und Bildenden Kunst eine Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und Lebenssituation zu schaffen. Gleichzeitig erhalten sie das Angebot, sich öffentlich zu artikulieren und ihre Sichtweisen in einen allgemein zugänglichen Diskurs zu bringen (Partizipationsförderung). Die künstlerisch-kreativer Arbeit bietet zudem auch die Gelegenheit, gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen bzw. Ansätze zur Verbesserung der eigenen Lebenssituation zu entwickeln. Für den Einzelnen schafft diese Arbeit ein Übungsfeld für soziale Kontakte und Austausch und ermöglicht das Lernen von gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen. Erfahrungen haben gezeigt, dass durch die Nutzung künstlerischer Medien wie Theater, Tanz, Film und Fotografie auch kognitive, sprachliche und soziale Entwicklungen positiv beeinflusst werden.

Unter Wasser fliegen e. V. arbeitet mit einem Team freier Mitarbeiter*innen, das sich je nach Projektschwerpunkt immer wieder neu zusammensetzt. Der Einsatz professioneller Künstler*innen und ausgebildeter Kulturpädagog*innen gewährleistet hier eine fachlich qualitative Arbeit. Durch den Netzwerkcharakter unserer Arbeit können wir auf vielfältige Kooperationsmodelle verweisen, auf deren Basis wir unsere künstlerischen Produktionen, Maßnahmen im Bereich der informellen Bildung und Schulungen für Multiplikator*innen durchführen.

Die Projekte von Unter Wasser fliegen wurden bisher gefördert u. a. durch:

die Kommission der Europäischen Gemeinschaft, Abtlg. Kultur, GRUNDTVIG Lernpartnerschaften – Programm für lebenslanges Lernen der europäischen Kommission, The Magdalena Project – Netzwerk für Frauen im zeitgenössischen Theater, das Land Nordrhein-Westfalen, das Auswärtige Amt, Kulturbüro der Stadt Wuppertal, NRW Kultur Sekretariat Wuppertal, Fonds Soziokultur, LAG Soziokulturelle Zentren, , Fonds Darstellende Künste, Regionale Kulturförderung, Bundesprogramm Demokratie leben!, Entimon Fonds der Bundesrepublik Deutschland, Initiative für Demokratie und Toleranz e. V., Kommunale Integrationszentren Solingen, Wuppertal, Remscheid, Sparkassenkulturstiftung Rheinland, Stiftung Netzwerk Unterbarmen, Bündnis 90 die Grünen, WDR 3, Hessischer Rundfunk, Heinrich Böll Stiftung, British Council, Französische Botschaft, Kolumbianische Botschaft, Botschaften von Peru und Simbabwe, Deutsche Botschaft in Peru, Stadtsparkasse Wuppertal sowie diverse private Spender und Sponsoren.