Kann’nida – Gwo Ka Traditionen (Guadaloupe)
Termin: 18. Juni, 18.00 Uhr, Lutherstift, Schusterstraße 15

Guadeloupe gehört zu den karibischen Inseln der Kleinen Antillen. Knapp 7.000 km trennen die Inselgruppe von Paris, doch sie ist seit 1946 offizielles Übersee-Département Frankreichs und gehört somit auch zur EU.
Kan‘nida vertreten die Gwo Ka Tradition (große Trommel), die aus der Zeit der afrikanischen Sklaven hervorgeht, die in die Karibik deportiert und dort über zwei Jahrhunderte auf den Zukkerrohrplantagen ausgebeutet wurden. In den 1970er Jahre entwickelte sich Gwo Ka zum antikolonialen kulturellen Statement und bis Anfang der 1990er Jahre war die öffentliche Aufführung dieser Musik auf Guadeloupe verboten. Man konnte sie nur bei Trauerritualen und den Lewoz, den zeremoniellen halböffentlichen Familienfesten hören. Gwo Ka gehört unbestritten zum Soundtrack der Seele Guadeloupes und im vergangenen Jahr wurde die offizielle Aufnahme auf die Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO beantragt.
Kan’nida haben die echte Boula-Trommel im Gepäck und präsentieren uns neben Gwo Ka Klängen, Gesängen und Tänzen auch den a-cappella Stil Bouladjel. Hier werden die Klänge der großen Trommeln mit dem Mund bzw. durch bestimmte Atemtechnik und Kehlkopfgesang nachgeahmt und mehrstimmig als rhythmische Sequenzen verwoben, über die häufig noch ein Solosänger improvisiert. Gesungen wird in Créol über gesellschaftliche Ungerechtigkeit und die Rückbesinnung auf die eigenen kulturellen Wurzeln.
René Geoffroy: Gesang
Francky Geoffroy (aka Zagalo): Gesang
Suzy Bondot-Genevieve: Gesang
Evariste Geoffroy: Kalabasse, Tanz
Ambrosio Maurice (aka Méris): Bouladjel Sologesang, Kalebasse, Gwo Ka