Ensemble Aznach – Kaukasische Polyphonien (Tschetschenien/Georgien)

Termin: 08. Dezember, 18.00 Uhr, Lutherstift, Schusterstraße 15

Die fünf Sängerinnen des Ensemble Aznach stammen aus dem berühmten Pankisi Tal im Herzen des Grossen Kaukasus im Grenzge­biet von Georgien, Tschetschenien, Ingu­schetien, Dagestan und Aserbaidschan.

Georgische Tschetschenen – die Kisten – le­ben bereits seit der ersten großen Emigrati­onswelle vor über zweihundert Jahren im Pankisi Tal. Die ersten tschetschenischen Flüchtlinge wanderten vor allem aus der Re­gion der Oberen Argunflußes) ins benach­barte Georgien ein. Sie waren mehrheitlich Moslems, denn sie gehörten zu den kaukasi­schen Völkern, die sich seit dem 10. Jahr­hundert gegen die Christianisierung durch Georgien und Armenien widersetzt hatten.

So leben seit dieser Zeit Moslems wie auch orthodoxen Christen miteinander und haben die Traditionen beider Religionen gleicher­maßen kultiviert. Eine besondere Bedeutung für das friedvolle Miteinander der Menschen im Pankisi Tal kommt dabei den toleranten mystischen Sufi Bruderschaften zu, die dort, im Rest der islamischen Welt eher eine Sel­tenheit, sowohl aus Männern und auch Frauen bestehen.

„Die Kisten haben sich eine reiche und le­bendige Musiktradition bewahrt, die ein Spiegel ihrer vielfältigen kulturellen Wurzeln ist. Polyphone Gesänge, tief melan­cholische Melodien christlich ortho­doxer Tradition, ergreifende Harmo­nien und bildstarke Poesie des islami­schen Mystizismus, die Strenge der „Dhikr“ Rituale der Sufis und die Stücke profaner Volksmusik wie Hochzeits­tänze oder Arbeitslieder mit minimaler Instrumentierung durch Mandalina (eine Art Balalaika) und Akkordeon, aus all diesen Quellen schöpfen die Frauen des Ensembles Aznach.

Manana Alkhanachvili: Gesang
Magvala Margochvili: Gesang
Nato Moutochvili: Gesang
Rusudan Phareulidze: Gesang
Darejani Margoshvili: Gesang
Garmon (Knopf-Akkordeon), Perkussion, Dechk-Pondur / Chonguri (Laute), Mandalina (kleine Balalaika)