Klaus der Geiger – Chordophone Krätzje (Deutschland)

Termin: 09. September, 18.00 Uhr, Lutherstift Schusterstraße 15

Geige und Latzhose sind die Markenzeichen von Klaus dem Geiger. Seine Musik ist eine Mischung aus Jazz, Rock, Folk und Klassik, die sich mit der uralten kölschen Volksmusik-Tradition des Krätzje-Gesangs verbindet: Ad hoc zu aktuellen menschlichen und politischen Anlässen produzierte Texte, oft in Reimform, kommentieren mit großer Deutlichkeit und humorvollem Augenzwinkern die Sicht der einfachen Leute. Seit fast vierzig Jahren stellt Klaus der Geiger, der an der Musikhochschule Köln Violine und in den USA „Komposition der Avantgarde“ studierte, seine Kunst in den Dienst der sozialen Bewegungen und politischen Auseinandersetzungen. Seine Auftritte sind von wahrer „Urkraft“: Seine Stimme klingt wie eine grobe Raspel, rau, laut, oft wütend. Sein Geigenspiel ist derb und kratzig. Der Bogen tanzt in harten Rhythmen über die Saiten – aber er lässt auch exquisite Töne hören. Sein Instrument ist Straßenfiedel und Konzertvioline zugleich. Neben seinen Solo-Konzerten spielt er in zahlreichen Formationen von Kollegen, ist musikpädagogisch aktiv und leitet das Orchester des Kölner Kunstsalons. Doch anders als die G’stanzln der (Ver-)Stehgeiger in der neuen Wienerlied-Szene warten die erfrischend provokanten, poetischen Lieder des „Asphalt-Paganini“ aus dem Rheinland noch auf ihre wahre Entdeckung! Gelernt hat er – 1940 als Klaus von Wrochem in einer adlig-bürgerlichen Familie im Erzgebirge geboren – das Geigenhandwerk ab dem 6. Lebensjahr. Als Kriegskind durchlebte er eine harte Kindheit und Jugend. Die Violine und die Musik wurden zum Lebensinhalt des jungen Mannes.