Zuf de Zur – Partisanenlieder aus dem Friaul (Italien)
Termin: 22. September, 18:00 Uhr, Lutherstift, Schusterstraße 15
Zuf de Zur beschäftigten sich mit der einzigartigen musikalischen Tradition des Friaul, einer Grenzregion im Nordosten Italiens mit bewegter und wechselhafter Geschichte.
Die Gruppe wurde 1994 in Gorizia gegründet, einer Stadt im italienisch-slowenischen Grenzgebiet zwischen Balkan, Bergen und Venetien, wo sich seit Jahrhunderten vielfältige Sprachen, Kulturen und Musiken mischen. So haben zahlreiche kulturelle Einflüsse die facettenreichen rhythmischen und melodischen Klänge der Musik des Friaul geprägt.
Zuf de Zur haben eine eigene musikalische Sprache entwickelt, um die lustigen wie traurige Geschichten zu erzählen, sie fein zu verweben mit melancholischen und beschwingten Klängen, gespeist aus den vielen Quellen. Die Texte werden in slowenischer Sprache, auf Istro Veneto, Friaul, Jiddisch und Deutsch gesungen – alles Sprachen, die historisch in Gorizia gesprochen wurden.
Gerade während des Faschismus spielte diese Region eine besondere Rolle. Zuf de Zur stellen jene wichtige Epoche lokaler Geschichte in den Mittelpunkt ihrer musikalischen Arbeit. In Erinnerung an die Toten des antifaschistischen Widerstandes präsentieren sie eigene Kompositionen und neue Arrangements von bedeutsamem Liedmaterial.
„Zog nit keyn mol“, die Hymne des Widerstandes im Vilnaer Ghetto, „Madonuta“, ein Lied aus einem Film von Pierpaolo Pasolini oder Interpretationen von Partisanenliedern wie „La Brigata Garibaldi“ oder „Bella Ciao“.
Mit ihren inhaltlich engagierten Konzertprogrammen sind Zuf de Zuf inzwischen zu einer der beliebtesten Bands der italienischen Ethno-Folk-Szene und zu einer starken Stimme für die Menschlichkeit geworden – auch im heutigen Italien mit seinen manchmal politisch schwierigen Zeiten.
Gabriella Gabrielli: Gesang
Mauro Punteri: Gitarre, Gesang
Federico Magris: Cello
Francesca Magris: Geige