Hadda Ouaki – Diva der Tamazight Poesie (Marokko)

Termin: 17. November, 18.00 Uhr, Hauptkirche Unterbarmen, Martin-Luther-Straße 16

Geboren im kleinen Ort Zzawit n Ayt Ish’aq, begann Hadda Ouaki ihre Karriere als Sänge­rin, als Sheika, in den späten sechziger Jahren mit dem Ensemble von Bennaceur Oukhouya. Seit über vierzig Jahren reist sie seitdem durch die hochgelegenen, schneebedeckten Dörfer und Orte der Khenifra Region im Sü­den Marokkos und singt auf traditionellen Festen und privaten Feiern.

Die rauchig-feurige Stimme und die beein­druckende Feinheit und Präzision, mit der Hadda Ouaki die uralte mündlich überlieferte Poesie der Berber vorträgt, machen sie zu einer der populärsten und respektiertesten Vertreterinnen der Tamazight Kultur. 1969 veröffentlichte das Duo Hadda Ouaki / Ben­naceur Oukhouya erstmals überhaupt ver­tonte Poesie in der Sprache Tamazight.

Bis Mitte der 1990er Jahre war Hadda Ouaki die einzige Sängerin aus dem Mittleren Atlas, die sich einen Platz in der professionellen Musikszene des Maghreb erobern konnte. Sie wird zum Idol für ganze Generationen, Ber­ber wie arabische Marokkaner, die ihr den Ehrentitel „Oum Kaltoum“ des Atlas verleihen. Sie ist eine Meisterin der „timawayins“. Diese besonderen und komplexen melodischen Motive im Solo-Gesang können nur von sehr geschulten Sängern und Sängerinnen mit kraftvoller Stimme sicher ausgeführt werden.

Ihre Fähigkeit, die täglichen Sorgen und Hoffnungen in den traditionellen Tamazight Gesängen ausdrücken und dabei in einem Lied von extrem tiefen Tönen in eine fast stechend hohe Stimmlage zu wechseln, zeichnet sie aus. Ihre Lieder sind bei den einfachen Menschen in den großen Städten genau so beliebt wie auf dem Land.

Hadda Ouaki:          Gesang
Abdellah Zahraoi:   Bendir, Gesang
Hamid Chnani:        Lotar (4-saitige marokkanische Geige), Violine