En Chordais – Byzantinische Klänge (Griechenland)
Termin: 26. April, 18:00 Uhr, Thomaskirche, Opphoferstraße 60
Die Musiker des in Thessaloniki ansässigen Ensembles En Chordais erkunden die multikulturellen populären und klassischen Traditionen des östlichen Mittelmeerraumes und kombinieren weltliche byzantinische Musik und Kunstmusik mit regionalen griechischen Klängen und zeitgenössischer Musik.
Im Mittelpunkt ihres Repertoires steht der griechische Rembetiko, diese einzigartige Musiktradition, die eine Brücke zwischen griechisch-orientalen und arabischen Traditionen darstellt: Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstand in den Straßen von Smyrna (dem heutigen Izmir) in Kleinasien, in den populären Stadtteilen von Istanbul, den Seitenstraßen des Hafens von Syros, auf den Kykladen, in den Arbeitervierteln von Athen, Piräus und Thessaloniki eine völlig neue Musik. Sie wurde mit Instrumenten wie der arabischen Laute Oud, der orientalischen Zither Qanun und der Geige gespielt. Seit 1922, dem Jahr der so genannten kleinasiatischen Katastrophe, als die orthodoxen Griechen, armenischen Christen und Juden von den Türken gefoltert, ermordet oder aus ihrer Heimat verjagt wurden, bleibt den Flüchtlingen als Erinnerung nur noch die Musik, die sie aus Smyrna und anderen Orten Kleinasiens mit auf das griechische Festland brachten. Der Stil wurde Rembetiko genannt, nach den Rembetes, den Rebellen, die sich gegen die Unterdrückung zur Wehr setzten. Viele Stücke erzählen noch heute von dem Grauen jener Zeit. Bis in die 1950er Jahre entwickelte sich daraus eine der populärsten Musikformen Griechenlands, in die auch andere Themen wie enttäuschte Liebe oder die Sehnsucht nach anderen Ländern jenseits des Meeres ihren Eingang fanden.
Kyriakos Kalaitzidis: Künstlerische Leitung, Oud
Kyriakos Petras: Violine
Alkis Zopoglou: Qanun
Petros Papageorgiou: Perkussion
Drossos Koutsokostas: Gesang